Für eine Stadt, die über sich hinauswächst

Bad Segeberg entwickelt sich ständig weiter. In diesen unbeständigen Zeiten, in denen wir leben, wollen wir unsere Stadt für die Zukunft fit machen und aktiv unser Lebensumfeld gestalten. Dafür wollen wir die vielen Chancen, die sich bieten, auch konsequent ergreifen. Für eine Stadt, in der wir leben, arbeiten, groß werden und alt werden können. Wir haben die ganze Stadt im Blick.

Viele Menschen sind in Bad Segeberg gerne zu Hause. Damit das so bleibt, muss der Wohnraum bezahlbar bleiben. Dafür sorgen wir, in dem wir den knappen Platz nutzen, um möglichst viel Wohnraum zu schaffen. Neuen Bauprojekten werden wir deshalb nur dann zustimmen, wenn ausreichend Wohnraum für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen öffentlich gefördert geschaffen wird. Denn das kommt auch der alleinerziehenden Erzieherin oder der Polizistenfamilie zu Gute.

Das heißt konkret:

  • Mehrparteien-Projekte haben Vorzug vor dem kleinen Einzelhäuschen auf der grünen Wiese. Keine Projekte ohne öffentlich geförderten Wohnungsbau!
  • Vorhandene Flächen müssen bebaut oder weiterentwickelt werden, bevor im Außenbereiche neue Baugebiete entstehen.
  • Wir müssen dafür sorgen, dass die vielen ungenutzten Flächen endlich verfügbar gemacht werden. Dafür soll zukünftig auch die Stadt als Käuferin und Entwicklerin von Grundstücken auftreten – auch durch Rückkauf von ehemals eigenen Flächen, die immer noch nicht bebaut wurden.
  • Die neue Grundsteuer C für unbebaute, aber baureife Grundstücke wollen wir konsequent ausschöpfen, um weitere Grundstücke für die Stadtentwicklung zu gewinnen.

Wir wollen, dass Bad Segeberg – seit jeher von der Bundesstraße 206 zerschnitten – endlich wieder zusammenwächst. Dafür fordern wir dringend den Weiterbau der Autobahn 20, dessen unvollständiges Ende vor den Toren der Stadt zur Bremse und Umweltbelastung unserer Stadtentwicklung geworden ist. Es reicht nicht aus, sich irgendwann Gedanken zu machen, wenn die Autobahn einmal weitergebaut wird. Wir wollen jetzt Ideen und Lösungen erarbeiten, um für die einmalige Chance gut vorbereitet zu sein, unsere Stadt wieder zu verbinden.

Die heutige B 206 wollen wir zur neuen Wachstumsachse der Zukunft machen.

 Das heißt konkret:

  • Wir wollen einen öffentlichen Zukunftsdialog zur Entwicklung dieser Wachstumsachse machen, um alle interessierten Einwohner*innen mit ihren Ideen zu hören
  • Wir wollen die B 206 und B 432 effektiv miteinander verbinden. Dafür müssen wir die Planungen für den Knotenpunkt an der Hamburger Straße (B-Plan 90) zügig vorziehen. Nur mit einer belastbaren Verknüpfung unserer innerstädtischen Nord-Süd- und Ost-West-Achsen können wir die Mobilitätswende für Bad Segeberg erreichen. Darüber hinaus brauchen wir grundsätzliche Ideen zur Umgestaltung der innerörtlichen Querverbindungen auf Grundlage der B206.
  • Entlang der beiden Achsen sollen Velorouten für den ausschließlichen Fahrradverkehr entstehen.
  • Wir wollen die Flächen zwischen der Gorch-Fock-Straße und der B 206 städtebaulich entwickeln – mit einem gesunden Mix aus Wohnen und Gewerbe. Dafür muss das alte Hochregallager von Möbelkraft weichen.
  • Wir wollen das Bahnhofsumfeld zur Mobilitätsdrehscheibe („mobility hub“) machen. Der zukünftige „mobility hub“ soll Fußgänger-, Rad- und PKW-Verkehr sowie den ÖPNV intelligent miteinander kombinieren. Dafür brauchen wir
    • eine kluge Verbindung des Bahnhofs und des ZOBs durch eine Verlagerung der bisherigen B 206 nach Norden und Neustrukturierung der Bushaltepunkte,
    • überdachte Bus- und Zughaltepunkte, auch an weiteren Haltepunkten im Stadtgebiet
    • ein Fahrradparkhaus Verleih für Rad und Auto,
    • einen Kiosk, zentral erreichbar für alle Reisenden.
  • Wir setzen uns für den zweigleisigen Ausbau der Bahnlinie und den 30-Minuten-Takt nach Bad Oldesloe und Neumünster ein, um die Attraktivität der Mobilitätsdrehscheibe zu steigern und auf die Fortbewegungsbedürfnisse der Nutzer*innen einzugehen.

Unsere Innenstadt ist ein besonderer Ort für Aufenthalt, Begegnung, Einkauf und Wohnen. Bei der Entwicklung unserer Innenstadt steht der Mensch im Mittelpunkt. Hier treffen alle Wege unserer Stadt zusammen. Ein gut aufgestellter Einzelhandel sorgt für ein attraktives Angebot und unsere touristischen Zielorte sorgen für viele Gäste, auch in der Gastronomie unserer Stadt.  Diese Qualitäten unserer „City“ gilt es zu erhalten und zu entwickeln.

Das heißt konkret:

 Wir wollen mit dem Perspektivprojekt zur Umgestaltung der Kurhausstraße diese stadtplanerisch als Flaniermeile zum Teil der Innenstadt machen. Eine kluge Verbindung der Fußgängerzone mit dem geplanten verkehrsberuhigten Bereich soll mehr Platz für Fahrrad und Fußgänger*innen schaffen.

  • Wir wollen eine lebendige Innenstadt mit funktionierenden, kundenorientierten Geschäften unterstützen, indem wir einen „Innenstadtmanager“ für die lokale Wirtschaft einsetzen, der zugleich als Wirtschaftslotse Kümmerer sowohl für vorhandene als auch zukünftige Gewerbetreibende und Unternehmen ist.
  • Wir wollen die Begegnungsräume wie den WortOrt stärken und auch dafür sorgen, dass auch Wohnen in der Innenstadt attraktiv bleibt. Um Leben, Arbeit und Freizeit in der Innenstadt besser zu vereinen machen wir uns für Co-Working-Spaces in der Fußgängerzone stark.

Wir haben die Entwicklung der ganzen Stadt im Blick. Dafür brauchen wir ganzheitliche Planungen, die den Blick auch weiter in die Zukunft richten und eine gut ausgestattete und bürgerfreundliche Verwaltung. Unser Ziel ist eine Stadt, mit der sich alle Menschen, die in ihr leben, identifizieren können und sich an ihrer Entwicklung beteiligen.

Das heißt konkret:

  • Das integrierte Stadtentwicklungskonzept muss fortgeschrieben werden – mit einem Mobilitätskonzept für das ganze Stadtgebiet.
  • Wir wollen eine ganzheitliche Geh- und Radwegeplanung, die sowohl die konsequente Sanierung aller vorhandenen Radwege beinhaltet als auch neue Räume für das Fahrrad schafft. Die Stadtmitte muss dabei auch mit dem Rad durchquert werden können, ohne in Konflikt mit der Fußgängerzone zu kommen. Gleichzeitig muss es attraktiver werden, manche Wege auch zu Fuß zurück zu legen. Sichere Schulwege haben für uns in dieser Planung selbstverständlich höchste Priorität.
  • Wir wollen die Modernisierung unserer Verwaltung unterstützen, um Bürokratie abzubauen, Dienstleistungen zu digitalisieren und barrierefrei zu gestalten. Dafür muss die Homepage zur Bürgerplattform Mit leicht zugänglichen Informationen zu allen Lebensbereichen, der Einbindung der vorhandenen Onlinedienste und mit der Möglichkeit, auch online Termine in der Stadtverwaltung zu buchen.
  • Wir lehnen Straßenausbaubeiträge ab und haben einen konkreten Vorschlag für die Gegenfinanzierung der ausbleibenden Anliegerbeiträge. Die Landesregierung steht hier im Wort und muss endlich handeln und selbst die Finanzierung sicherstellen. Bis dies nicht geschieht, ist die Stadt aber unweigerlich auf diese Einnahmen angewiesen.
  • Wir wollen Bad Segeberg zur Smart City Mit integrierten Lösungen für alle Lebens- und Aufenthaltsbereiche – von der digitalen Verwaltung bis hin zur intelligenten Bewirtschaftung der Parkflächen. Kurzfristig muss das Parkleitsystem für Veranstaltungen im Freilichttheater verbessert werden. Für die Durchsetzung der Straßensperrungen im Umfeld des Kalkbergs muss mehr Personal eingesetzt werden, ggf. auch durch saisonale Aufstockung des Ordnungsamtes.
  • Wir wollen die Identität stärken, indem wir Stadtteile für Bad Segeberg definieren. Neben dem Quartiersprojekt Südstadt wollen wir weitere Quartiere identifizieren und mit eigenen Beiräten in den Stadtteilen Dies fördert die aktive Beteiligung der Einwohner*innen in den Stadtteilen in allen Angelegenheiten, die ihre Nachbarschaft betreffen. Den Südstadtbeirat wollen wir weiterführen, auch wenn die bisherige Förderung ausläuft.