Der örtliche Bundestagsabgeordnete Bengt Bergt (SPD) ist besorgt über die stark zunehmende Anzahl verwahrloster Freigänger-Katzen. Der Sozialdemokrat und bekennenden Katzen-Papa macht sich stark für eine landesweite Katzenschutzverordnung. Morgen wird die SPD-Fraktion im Kieler Landtag einen entsprechenden Antrag zur Diskussion stellen.
„Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten rufen die anderen Landtagsfraktionen, insbesondere die Regierungsparteien, dazu auf, sich unserem Anliegen anzuschließen und endlich aktiv gegen Tierleid vorzugehen“, betont Bergt.
In Schleswig-Holstein steigt die Anzahl von verwahrlosten Katzen derzeit drastisch an. Dies ist hauptsächlich auf unkastrierte, freilaufende Katzen zurückzuführen, die sich unkontrolliert vermehren. Nicht nur wurde das Tierleid dadurch erhöht, sondern es steigt auch der Jagddruck auf die heimische Vogelwelt. Gerade im Frühjahr fallen oft Ästlinge freilaufenden Katzen zum Opfer. Der Antrag der SPD-Landtagsfraktion sieht daher unter anderem eine Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen vor. Jede unkastrierte, weibliche Katze bringt zwei- bis dreimal im Jahr vier bis sechs Kitten zur Welt. Ein Großteil dieser Tiere landet in Tierheimen, was zwangsläufig zu einer Überbelegung führt.
Ein herausragendes Beispiel für die wichtige Arbeit von Tierschutzvereinen ist „Straßentiger Nord“, wo aufgefundene Katzen fachgerecht betreut werden. Bengt Bergt hatte sich kürzlich im Rahmen seiner Sommertour selbst ein Bild gemacht. „Die politischen Entscheidungsträgerinnen und -träger dürfen die Tierschutzvereine nicht vernachlässigen“, unterstreicht Bergt. „Die derzeitige Situation verschärft die ohnehin bestehende personelle und finanzielle Belastung in den Tierheimen.“

Die ehemalige Landtagsabgeordnete und SPD-Kreisvorsitzende Katrin Fedrowitz teilt die Besorgnis von Bengt Bergt und betont die Notwendigkeit einer landesweiten Lösung. „Bisher existiert
lediglich eine Handreichung an die Kommunen, damit sie selbst entsprechende Verordnungen erlassen können“, stellt sie fest. Die Problematik habe mittlerweile Ausmaße angenommen, die nicht mehr allein auf kommunaler Ebene bewältigt werden könnten. Bengt Bergt und Katrin Fedrowitz sind sich einig, dass es nun in der Verantwortung des Landes Schleswig-Holstein liegt, weiteres Leid und Schäden bei freilaufenden Katzen zu verhindern.