Der Übertragungsnetzbetreiber für Offshore-Energie Tennet vergibt heute Aufträge für den Bau leistungsstarker Offshore-Konverterstationen. „22 Gigawatt standen zur Ausschreibung – eine Leistung von 22 Großkraftwerken. Warnemünde ist nicht unter den Standorten, die einem Zuschlag erhalten haben. Das ist eine verpasste Chance für eine starke Wertschöpfung in Deutschland. Das liegt nicht an Tennet – Warnemünde ist schlicht nicht ,startklar‘. Die Bundesregierung muss nun Druck machen, damit Warnemünde im Wettbewerb um die nächste Offshore-Ausschreibung den Zuschlag erhalten kann“, fordert der stellvertretende energiepolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Berichterstatter für Windenergie, Bengt Bergt.
Der Bau von Konverter-Stationen am Hafen in Rostock-Warnemünde ist schon länger in der Diskussion. Bisher gibt es allerdings Bedenken des Bundesverteidigungsministeriums, das dort Nachteile für sein neues Marinearsenal befürchtet. „Natürlich dürfen Sicherheitsbelange nicht vernachlässigt werden. Allerdings halte ich die Belange der Bundeswehr und den Aufbau einer Offshore-Anbindung am Standort Warnemünde für vereinbar. Die Bundesregierung muss hier zügig vor den nächsten Ausschreibungen eine Lösung finden. Ein Offshore-Standort Warnemünde wäre ein wichtiger Impuls für den Klimaschutz und die Schaffung neuer Arbeitsplätze“, betont Bergt.
Katrin Zschau, SPD-Bundestagsabgeordnete für Rostock und Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie betont: “Als örtliche Bundestagsabgeordnete setze ich mich gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Bundes- und Landesebene dafür ein, dass wir diese Chance ergreifen können.”
Die von Tennet heute vergebenen 22 Gigawatt Anbindungsleistung teilen sich auf in elf Anbindungssysteme: drei in Deutschland (eines in Rastede und zwei in Unterweser) sowie acht in den Niederlanden. Auch der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz vergibt Offshore-Anbindungsaufträge. Bis 2030 soll Offshore-Energie mit einer Leistung von mindestens 65 Gigawatt installiert werden, das hatten Belgien, Dänemark, Deutschland und die Niederlande im vergangenen Jahr vereinbart. Konverter-Stationen sind wesentlicher Teil einer Offshore-Anbindung, denn sie ermöglichen es, den auf See erzeugten Strom in das Netz einzuspeisen.