Beschäftigte von Windkraftanlagen-Produzenten zu Gast bei SPD im Bundestag – Ziel: Arbeitsbedingungen stärken, Fachkräfte gewinnen

Auf Einladung der SPD-Energiepolitikerinnen und -politiker waren am Donnerstag Gewerkschafterinnen und Betriebsräte der europäischen Windenergie-Riesen Enercon, Nordex, Oersted und Vestas zu Gast im Bundestag.

„Ohne die Beschäftigten in der Windenergie-Branche werden wir die Energiewende nicht schaffen. Deshalb lag es mir am Herzen, ihre Anliegen anzuhören. Entscheidend ist: Um für Fachkräfte attraktiv und damit international wettbewerbsfähig zu sein, müssen die Konzerne Bezahlung und Arbeitsbedingungen gerade für die Kolleginnen und Kollegen auf den ,Mühlen‘ deutlich verbessern. Hier werden wir als SPD weiter Druck machen“, betont Bengt Bergt, der stellvertretende energiepolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Berichterstatter für Windenergie. „Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur umweltfreundlich und wirtschaftlich zu sein, sondern auch gute Tarifarbeitsplätze anzubieten. Das sichert Standorte!“, fordert er.

Das Ziel der SPD ist, den Klimaschutz mit Wertschöpfung und gut bezahlten, tarifgebundenen Arbeitsplätzen in Deutschland und Europa zu verknüpfen. „Über 500 Familien in Segeberg und Stormarn haben Mütter, Väter oder Kinder, die direkt bei Windenergiefirmen arbeiten – hinzu kommen Zulieferer und Dienstleister“, sagt der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Segeberg – Stormarn-Mitte.

Wichtig sei, die Voraussetzungen für volle Auftragsbücher zu schaffen und den Beschäftigten den Rücken zu stärken, betont Bergt. Als Beispiel nennt der Abgeordnete den Erfolg im Bereich Wind auf See: „Bei Offshore-Ausschreibungen haben diejenigen Bieter bessere Karten, die den eigenen Fachkräftenachwuchs fördern“, sagt der SPD-Energieexperte. „Wichtig ist mir, dass wir auf allen Ebenen über Lösungen sprechen. Deshalb habe ich am Wochenende am Rande des SPD-Landesparteitages das Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz gesucht.“

Der Fachkräftemangel in der Windenergie-Branche ist ein großes Problem – und es wird größer. Hunderttausende Arbeitskräfte fehlen in den nächsten Jahren. Bergt: „Die Konzernleitungen müssen begreifen: Gute Tariflöhne und attraktive Arbeitsbedingungen sind ein Standortfaktor.“ Das wird in der Branche zu selten beherzigt. Die Folge: Fachpersonal wandert zu anderen Unternehmen ab. „Die Betriebsräte von Enercon, Nordex, Oersted und Vestas haben hierzu bei unserem Austausch völlig berechtigt den Finger in die Wunde gelegt“, sagt der SPD-Politiker.