„Die SPD hat in der öffentlichen Wahrnehmung ihre Glaubwürdigkeit und ihren sozialen Markenkern eingebüßt. Wir möchten, dass die SPD wieder als die Partei der Arbeitnehmer und des Mittelstands wahrgenommen wird“, sagt Magnus Wittern, Ortsvereinsvorsitzender der SPD Bad Segeberg.

Ganz ähnlich geht es dem Vorstandsmitglied Nikolai Klüppel: „Viele Menschen sprechen mich an: Du bist doch in der SPD… Wie stehst du denn zu den Positionen des Bundesverbands? Mir bleibt dann nur ein Schulterzucken und die Ausrede, dass ich wegen meines engagierten Ortsvereins Mitglied der SPD bin und in vielem nicht konform mit dem Bundesverband gehe. Daher wünsche ich mir vom Ortsverein eine Stellungnahme zur Dieselaffäre.“
Nach Diskussion wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung vom 12. November 2018 einstimmig beschlossen:
Die SPD Bad Segeberg kritisiert die weitgehende Schonung der Automobilkonzerne im Rahmen der Bewältigung der sog. Dieselaffäre. Die SPD Bad Segeberg fordert die Entschädigung oder kostenlose Hardwarenachrüstungen (soweit geeignet) für die Kunden durch die Autokonzerne. Eine Kostenverlagerung auf den Steuerzahler darf nicht stattfinden. Sofern eine direkte Inanspruchnahme rechtlich nicht möglich sein sollte, sollen die Kosten für die Nachrüstungen bzw. Entschädigungen durch Bußgelder gegen die Autokonzerne eingetrieben und an die betroffenen Bürger weitergegeben werden. Die SPD unterstützt Umtauschprämien nicht, da diese ausschließlich ein Konjunkturprogramm für die Autokonzerne bedeuten. Jeder Kunde soll selbst entscheiden, ob er mit der Entschädigung ein neues oder gebrauchtes Fahrzeug – auch von einem anderen Hersteller – kauft oder aber sein vorhandenes Fahrzeug behält.“
Der Beschluss der Bad Segeberger SPD-Mitglieder wird an die Parteispitzen und Parteigremien in Kiel und Berlin gesandt und parallel an den Kreisparteitag zur weiteren Beratung gegeben.